60 Prozent der Unternehmen verstehen, dass KI wichtig ist. Aber nur 11 Prozent handeln.
Das zeigt eine aktuelle McKinsey-Studie. Und sie zeigt vor allem eines: Das Problem ist nicht Technologie. Sondern Transfer.
KI wird oft als rein technologische Frage verhandelt. Aber in der Praxis entscheidet sich ihr Erfolg nicht am Code. Sondern am Menschen. An seinem Verständnis. An seiner Haltung. An seiner Bereitschaft, das Bekannte zu hinterfragen.
Technologie kann viel. Aber sie kann nicht überzeugen.
Ein neuer Algorithmus löst keine Blockade im Kopf. Ein Dashboard ersetzt keine Neugier. Und eine App ändert nichts, wenn niemand sie nutzt.
Was fehlt, ist nicht die Lösung. Sondern die Erfahrung, dass sie wirkt.
Und genau hier liegt Europas stiller Vorteil: In der Tiefe der Ausbildung. In der Ernsthaftigkeit des Lernens. In der Idee, dass Fortschritt nicht übergestülpt, sondern erarbeitet wird.
Lernen, das bleibt: Vom limbischen System zur Lernkultur
Das Fraunhofer IWM beschreibt es klar: Erfahrungslernen braucht emotionale Verankerung. Nur was über das limbische System läuft, bleibt hängen. Menschen lernen nicht durch PowerPoint. Sondern durch Resonanz. Durch Irritation. Durch Selber-Tun.
Wer KI im Unternehmen verankern will, braucht keine “Schulung”. Sondern Räume für Irritation und Entlastung zugleich: – Wo Fehler erlaubt sind. – Wo Fragen wertvoller sind als Antworten. – Wo der Mensch nicht ersetzt wird, sondern wachsen darf.
Das ist kein “Soft Skill”. Das ist Infrastruktur.
Der Unterschied zwischen Anwender und Treiber
Es gibt zwei Arten, wie Unternehmen KI einführen: 1. Als Tool, das benutzt wird. 2. Als Kultur, die gestaltet wird.
Nur letzteres erzeugt Resilienz. Denn nur, wer versteht, kann mitgestalten. Und nur, wer mitgestaltet, bleibt handlungsfähig, wenn sich Systeme ändern.
Befähigung ist nicht Beiwerk. Sie ist die Basis.
Europas Vorsprung ist nicht Geschwindigkeit. Sondern Tiefe.
Wir werden das Valley nicht einholen. Wir müssen es auch nicht. Was Europa auszeichnet, ist etwas anderes: – Eine Bildungskultur, die nicht oberflächlich skaliert. – Ein Arbeitsverständnis, das Menschen nicht optimiert, sondern befähigt. – Eine Gesellschaft, die Technik nicht blind vertraut, sondern ernsthaft integriert.
Wenn wir diesen Vorsprung erkennen und ausbauen, entsteht etwas Neues: Eine KI, die nicht nur funktioniert. Sondern verstanden wird.
Im nächsten Artikel geht es um Multiplikatoren und Botschafter: Wie Unternehmen durch Menschen skalieren – nicht durch Tools.